M – EIN ÜBERBLICK
Die M-Stufe (allgemein); Lehrerangebote…
Die Mittelstufe besteht aus zwei altersgemischten Stammgruppen (M- Gruppen), die jeweils die Jahrgänge 4 bis 6 umfassen. Die Fächer Englisch und Mathematik werden jahrgangsorientiert unterrichtet. In beiden Fächern werden außerdem Ateliers angeboten, die die Schülerinnen und Schüler frei wählen können. Die Inhalte dieser Ateliers erweitern und vertiefen das Themenangebot aus dem Fachunterricht. In den täglichen, von Lehrkräften begleiteten Übungszeiten erledigen die Schülerinnen und Schüler ihre Wochenaufgaben und üben in individuellen Materialien zum Fach Deutsch.
Die Lernbereiche Verkehrserziehung, Natur und Technik, Musik, Darstellendes Spiel, Bildnerisches Gestalten und Arbeit mit dem Computer sind in Wahlpflicht-Angeboten in einem Dreijahresrhythmus organisiert und decken so weitere Unterrichtsinhalte ab. In der Projektarbeit, in besonderem Maße aber in den Wahlpflicht-angeboten, werden die vielfältigen Werkstätten der FCS genutzt. Hierzu gehören die große Holzwerkstatt, die Töpferwerkstatt, die Mal- und Druckwerkstatt, die Nähwerkstatt, der Musikraum, der Bewegungsraum, die M-eigene Küche und nicht zu vergessen der Schulgarten.
An den Donnerstagnachmittagen findet die Elternangebote statt, aus dessen Angebotspalette frei und in vierteljährlichem Wechsel gewählt werden kann. In den Gruppenzeiten arbeiten die Schülerinnen und Schüler an persönlichen, an durch die Gruppe gewählten oder durch die Lehrkräfte eingebrachten Themenschwerpunkten. Alle erbrachten Leistungen, Projekte und Angebote werden in einem Lernbuch festgehalten.
Gruppenfahrt(en) in der M-Stufe
Seit einigen Jahren werden in der M-Stufe zwei Gruppenfahrten pro Schuljahr durchgeführt. Eine „kleine“ mit zwei Übernachtungen je M-Gruppe und eine „große“ mit vier Übernachtungen, mit beiden M-Gruppen gemeinsam.
Die große Gruppenfahrt hat in der Regel ein Programm mitgebucht und über die Jahre haben sich Ziele wie die Wasserkuppe (Thema: Fliegen) und das Kleinwalsertal (Thema: Grenzen erfahren – Klettern) als sehr geeignete und äußerst beliebte Projekte bewährt. Die große Gruppenfahrt der M ist am Ende des Schuljahres angesiedelt und dienst somit auch als „Abschlussfahrt“ des 6. Jahrgangs aus der M-Stufe.
Die kleine Gruppenfahrt ist aus der Idee entstanden, die jeweiligen Stammgruppen möglichst zügig zu einer „Gruppe“ zusammen-wachsen zu lassen. Wir Lehrpersonen sind dabei, geben aber weitgehend den Kindern „das Ruder in die Hand“.
Die Kinder organisieren gemeinsam den Alltag, planen, kaufen ein, bereiten Mahlzeiten zu und sorgen selbst für die Freizeitgestaltung.
Mathematik in der M-Stufe
Nach der Erprobung vieler, sehr verschiedener Konzepte haben wir den Mathematikunterricht in der M-Stufe nach Jahrgängen aufgeteilt. Die Inhalte des Mathematikunterrichts orientieren sich an einem Stoffplan, der für drei Schuljahre (M) konzipiert ist. Wir nennen diesen Stoffplan in der M-Stufe das „Mathehaus“. Hierin sind die einzelnen Lernfelder und Themen übersichtlich aufgebaut und jedes Kind hat die Möglichkeit, diese Themen für sich zu bearbeiten und, nach einer entsprechenden Überprüfung, zertifiziert zu bekommen. Einige dieser Themen werden im angeleiteten Unterricht bearbeitet, andere können von den Kindern auch zu anderen Zeiten bearbeitet werden.
Hier bietet besonders das „Mathe-Atelier“, welches für die Kinder immer offen ist und an einem Tag in der Woche auch mit einer Lehrkraft besetzt ist, die Möglichkeit, sich je nach Interesse mit den verschiedenen Themen der Mathematik zu beschäftigen, mit besonderem Material dazu zu arbeiten, sich helfen zu lassen.
In der Übungszeit sind dann alle drei Jahrgänge als Stammgruppe zusammen und bearbeiten ihre „Wochenaufgaben“ für Mathematik. Jüngere und ältere Kinder helfen sich in dieser Zeit gegenseitig und finden mit großem Erfolg gemeinsam Lösungen oder Erklärungen für Rechenwege.
Der Gruppenrat
… in der M2
Es ist Mittwoch, kurz nach 11 Uhr. Adrian nimmt die Klangschale vom Schreibtisch und setzt sich in den Stuhlkreis.
Es haben sich alle Kinder der Stammgruppe zusammengefunden, um gemeinsam den Gruppenrat abzuhalten. Das tun wir jeden Mittwoch.
Adrian eröffnet die Runde und fragt, wer Protokoll schreiben möchte. Als Präsident leitet er den Kreis und sorgt gemeinsam mit dem „Helfer“ dafür, dass sich alle an die Gesprächsregeln halten.
Diese Rolle übernimmt heute Amos. Dieses und andere Ämter wechseln wöchentlich, so dass jede_r mal an die Reihe kommt.
Als klar ist, dass Luka das Protokoll übernimmt, werden TOPs, Tagesordnungspunkte, gesammelt.
Kinder und Erwachsene melden sich und nennen Themen, die sie gern mit der Gruppe besprechen wollen.
Ein fester TOP ist immer „Beschwerden“. Hier werden schriftliche Anliegen aus dem Beschwerdekasten vorgetragen und behandelt. Es können auch mündliche Beschwerden vorgebracht werden.
Heute liegen keine vor. Dafür wollen Catarina und Ruth über die Organisation der Nachmittagsateliers sprechen. Montags und dienstags können Kinder und Lehrkräfte im dritten Block Ateliers anbieten.
Wir überlegen, welche Themen sich für diese Zeit eignen und sammeln gemeinsam an der Tafel Ideen für Kinderateliers.
Diese werden auf einem Plakat festgehalten und sollen später im Raum aufgehängt werden. Als nächstes ist der TOP von Mone dran.
Er beklagt, dass es momentan nur einen Besen in der M2 gibt, obwohl es drei Fege-Dienste gibt. Das bedeutet, dass es oft zu Streitereien kommt, wenn es darum geht, dass am Ende des Tages die Räume gefegt werden sollen. Gemeinsam stellen wir fest, dass wir mehr Besen brauchen.
Sophie erklärt sich bereit, mit Oliver darüber zu sprechen, da er meistens die Besen für die M-Stufe bestellt.
Abschließend schlägt Karl eine Übernachtung in der Schule vor und es melden sich Kinder, die gern an der Organisation dieses Events teilnehmen wollen.
Dann beendet Adrian den Gruppenrat und der Kreis löst sich auf.
Lehrer*innen-Angebote
Über die Angebote der Lehrpersonen in der M
Einmal in der Woche gibt es bei uns die sogenannten Lehrer*innenangebote. In anderen Schulen würde man vielleicht „Wahlpflichtfächer“ dazu sagen. Diese können von Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von anderen „Experten“ angeboten werden.
Ein Angebot wird immer ein Quartal lang durchgeführt. Dabei orientieren sie sich meist an kreativen und handwerklich ausgerichteten Themen. Dafür stehen uns die vielen Werkstätten der FCS zur Verfügung.
Die Kinder können aus den vielen Angeboten wählen, müssen aber innerhalb der drei Jahre, in denen sie für gewöhnlich die M-stufe besuchen, bestimmte Themen abgedeckt haben.
Bei vielen Angeboten ist der Erwerb eines „Diploms“ möglich, welches den Kindern erlaubt, ohne die Begleitung eines Erwachsenen in den entsprechenden Werkstätten oder eigenständig am Computer zu arbeiten.
Beispiele für Lehrer*innenangebote:
- Landart – Kunst mit und in der Natur
- Töpferwerkstatt
- Holzwerkstatt – Wir bauen eine Rollergarage
- Standarttanz – Cha-Cha-Cha
- Improvisationstheater
- Die Textilwerkstatt wird zum Häkelpalast
- Hörspiel
- Foto-Love-Story
- Wasserforscher – Wir entdecken den Rutzenbach
- Perspektivisches Zeichnen
- Experimente
- Kochen
- Comuter-Diplom
- …
KOOPERATIVE SPIELE
Im M-Stundenplan findet sich ein ungewöhnlicher Titel – Kooperative Spiele.
Sie finden im ersten Quartal wöchentlich statt, danach werden sie nach Bedarf durchgeführt.
Im Fokus dieser von Gruppendynamik und Bewegung geprägten Zeiten steht zum einen die Kooperation innerhalb einer Gruppe, zum anderen das Erleben von Verantwortung, Spannung und dem Austesten eigener Handlungsmöglichkeiten.
Die Schüler/innen sollen die Gelegenheit bekommen, sich selbst und die anderen Kinder der Gruppe in Aktion besser kennenzulernen.
Das folgende Beispiel verdeutlicht Ziel und Inhalte der „Kooperativen Spiele“:
Die gesamte M2 hat sich auf dem Basketballplatz versammelt. Ich rufe die Kinder in einen Stehkreis und stimme sie auf die „Abenteuerreise“ ein, die wir gleich gemeinsam begehen werden. Dabei muss Teamgeist bewiesen werden.
Ich habe ein langes Seil mitgebracht und beginne dieses gemeinsam mit Sabine, einer Schulbegleiterin, zu schwingen. Die Gruppe bekommt die Aufgabe unter diesem Seil hindurch auf die andere Seite zu gelangen, ohne das Seil zu berühren. Dabei darf außerdem kein Kind allein laufen oder stehen. Sie haben nun Zeit sich zu besprechen und beginnen kleine Teams zu bilden.
Wir schwingen das Seil und einzelne Teams versuchen unter dem Seil durch zu laufen. Anfangs scheitern sie an ungenauen Absprachen, dann müssen sie ja auch noch den richtigen Zeitpunkt zum Loslaufen bestimmen.
Sobald ein Kind allein losläuft oder das Seil berührt, müssen alle Teams, die bereits auf der anderen Seite sind wieder zurück zum Start.
Das führt zu teils heftigen Diskussionen. Während wir stetig das Seil schwingen und ich mich in Zurückhaltung übe (Es ist wirklich nicht einfach sich nicht einzumischen!), kann ich beobachten, wie die einzelnen Kindern in dieser Situation agieren.
Zwei haben sich ausgeklinkt und sitzen am Rand, einzelne versuchen einfach loszulaufen, wieder andere schreien herum und versuchen die Gruppe zu koordinieren. Hier sind alle gefordert.
Schließlich übernimmt einer das Kommando. Er zählt den Takt des Seils laut an. Die anderen Kleinteams haben sich mittlerweile in einer Reihe aufgestellt und konzentrieren sich auf die Zurufe ihres Mitschülers.
Am Ende sitzen nur noch die beiden Jungs am Rand. Die Kinder rufen ihnen von der anderen Seite zu und ermutigen sie, bis sie aufstehen und gemeinsam unter dem Seil durchlaufen.
Der Jubel ist groß. Die Gruppe hat es als Team geschafft und die Anspannung fällt nicht nur von den Kindern ab.
Uns verbindet nun ein Gefühl der Erleichterung und Freude, etwas gemeinsam geschafft zu haben.
SCHÜLERINNEN AKTIV
Wir gestalten unsere Schule
Unter diesem Motto arbeiteten in der M2 jahrgangsgemischte Gruppen von fünf bis sechs Kindern zusammen. Dabei haben wir auch darauf geachtet, dass Mädchen und Jungen in jeder Gruppe vertreten waren. Sie hatten etwa fünf Wochen Zeit, ihre Ideen zu sortieren und umzusetzen. Dabei wurden sie von Lehrerinnen, Schulbegleiter*innen, Eltern und Expert_innen tatkräftig unterstützt.
Es war besonders wichtig, dass alle mit anpackten und sich gegenseitig unterstützten. Nur so kamen die vier Gruppen zu ihren tollen Ergebnissen, die teilweise in der Halle oder im M-Pavillon bewundert werden können.
Ausgestaltung
Eine Gruppe wollte Möbelstücke aus alten Paletten bauen, um damit mehr gemütliche Sitzmöglichkeiten in der Schule zu schaffen.
Außer einem Sofa und einem Sessel mit Fußteil sollte auch eine Wandhalterung für Pflanzen entstehen.
Wir haben eine Menge Paletten gespendet bekommen und uns gleich ans Werk gemacht.
Erst einmal mussten diese zugesägt und abgeschliffen werden, damit sich niemand verletzen sollte.
Mit Hilfe von Schwingschleifer, Schleifpapier und Atemschutzmaske war das zwar viel Arbeit aber kein Problem.
Im Anschluss haben wir die Paletten zusammen-genagelt und bemalt und mit selbst entworfenen Graffitimotiven besprüht.
Auch das besprühte Blumenregal aus Paletten war ein ansehnliches Ergebnis, da wir zu Anfang des Projekts Ableger von den Pflanzen in unserem Gruppenraum gemacht hatten.
Diese haben im Wasserglas Wurzeln entwickelt, so dass wir sie am Ende in kleine Töpfe pflanzen und damit das Blumenregal bestücken konnten. Die Gruppe hatte in diesen fünf Wochen vollen Einsatz gezeigt und war am Ende richtig stolz auf ihre Ergebnisse!
ENGLISH-THEATRE
Das Englisch-Theater ist eine feste Institution für den 6. Jahrgang der M-Gruppe. Bevor die Schüler*innen in die O wechseln stellen sie sich mit viel Aufregung, aber vor allem (Spiel-)Freude dieser Herausforderung.
Hier eine Stück-Beschreibung.
„Lost in Space“
Das Licht geht an, der Raum verstummt. Zwei Kinder auf einem Sofa. Aus dem Off:
It was five to five in the afternoon
on Tuesday the twenty fifth of June.
Jean looked at Jim and Jim looked at Jean
and both of them looked at their time machine.
Sie steigen ein und nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch Raum und Zeit. In der Zukunft beispielsweise, treffen sie auf Hausroboter, die über erstaunliche Fähigkeiten verfügen.
They went to the future, to 3004
They were shocked and surprised when they opend the door.
There were robots everywhere…
Das gefällt so gar nicht und sie steigen schnell wieder ein. Das Licht geht aus. Da ertönt plötzlich eine wohlbekannte Melodie. Den „Space-Taxi“-Song performend rauschen Aliens über die Bühne und so nimmt die Reise ihren Lauf. Das Publikum ist begeistert und belohnt die Schülerinnen und Schüler am Ende mit einem tosenden Applaus!
Den haben sie sich auch verdient! Wie jedes Schuljahr haben die Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahrgangs mehrere Wochen für die Aufführung geprobt. Sie haben an der Ausarbeitung der Texte und der Gestaltung des Bühnenbildes gearbeitet und ihre Texte gelernt. So manche Idee, die im Spaß entstand, bekam auch einen Platz im Stück. Das Ergebnis war ein großes Potpourri an verschiedenen Einflüssen, so dass wirklich jede/r aus der Gruppe eine passende Rolle finden und sich einbringen konnte.