Aufgeschrieben – die U-Gruppen

U1 & U2

Es gibt immer zwei Stammgruppen in den Stufen.
Hier zur Demonstration einmal zwei Blicke aus den beiden U-Gruppen, U1 und U2 auf ihre Stufe.
U1
Einmal durch die ganze U
Die Unterstufe (U Gruppe) besteht aus zwei Stammgruppen, die jeweils die Jahrgänge 1 bis 3 umfassen. Der überwiegende Teil des Unterrichts findet in der Stammgruppe statt. Für den Erwerb und das Training der Kulturtechniken Schreiben, Lesen und Rechnen gibt es jeden Tag feste Übungszeiten. Jedoch arbeiten die Kinder in ihrem individuellen Lerntempo und an unter-schiedlichsten Aufgaben.
Im zweiten Teil des Vormittags stehen die gemeinsam ausgewählten Themen der Gruppe sowie eigene Themen und Projekte der Kinder im Vordergrund. Wichtig ist uns die praktische Arbeit in den Werkstätten (Holz, Ton, Malen, Drucken und der Garten), die von den Kindern auch selbstständig genutzt werden können.
Einmal wöchentlich findet der Gruppenrat statt, in dem die Kinder gemeinsam mit den Lehrerinnen über die Gruppenprozesse sprechen, Neue Regeln entwickeln, Konflikte Lösen und Vorschläge einbringen.
Die Anbahnung selbstständigen Lernens, das soziale Lernen und die Übernahme von Verantwortung für die Gruppe und die Räume sind weitere Schwerpunkte.
Täglich bleibt den Kindern viel Zeit für Bewegung und freies Spiel drinnen und draußen auf dem großen naturnahen Schulgelände. Der Sport-unterricht findet wöchentlich in der Halle der SG Arheilgen statt.
Die Kinder des 1. und 2. Jahrgangs fahren zusätzlich einmal die Woche ins Nordbad, um das Schwimmen zu erlernen und weitere Schwimm-abzeichen zu erreichen.
Einmal im Jahr wird eine einwöchige Gruppenfahrt durchgeführt. Quartalsweise wählen sich die Kinder ihren Interessen entsprechend in Lehrer- und Elternangebote ein, die einmal in der Woche stattfinden.
U2
Präsentation der Themenarbeit

Da die Kinder sich bei der Themenarbeit ganz unterschiedliche Schwerpunkte auswählen ist es wichtig, dass sie am Ende eines Themas der ganzen Gruppe ihre Arbeitsergebnisse in Form einer kurzen Präsentation der ganzen Gruppe vorstellen. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen.
Es kann die Vorführung eines Tanzes, eines Musikstückes, eines Liedes oder eines kleinen Theaterstückes sein.
Oft werden auch kurze Vorträge zu einem von den Kindern gestalteten Plakat gehalten oder ein selbst gestaltetes Buch vorgelesen.
Anschließend gibt die ganze Gruppe eine konstruktive Rückmeldung zu der jeweiligen Vorstellung, in der Kritik geäußert wird, Vorschläge gemacht werden, was sie hätten besser machen können und betont wird was besonders gut gelungen ist.
Dies motiviert die Kinder zur nächsten Präsentation.
Zwei mal im Jahr werden einige der Arbeits-ergebnisse auf dem Monatskreis der ganzen Schule präsentiert.
Die Kinder übernehmen dabei die gesamte Moderation und lernen vor einer großen Gruppe ohne Angst zu sprechen, spielen, singen und zu tanzen.
Einmal im Jahr gestalten die Kinder den Kinderelternabend.
Hier werden die Eltern und Geschwister von den Kindern eingeladen, um ihre Ergebnisse des Gruppenthemas zu präsentieren.
Die Darbietungen sind sehr vielfältig, kreativ und individuell gestaltet.

MORGENS, DER KREIS

„Ruhe, der Kreis fängt an, bitte haltet euch an die Regeln!“ sagt Lena, die Präsidentin der Woche. Anschließend sucht sich Lena einen Helfer aus, der ihr bei der Leitung des Kreises behilflich ist.
Sie wählt Jonathan aus dem 2. Schuljahr aus, der sofort weiß, was seine Aufgaben sind.
Er nimmt die Liederblätter vom ausgewählten Lied der Woche und verteilt sie an die Kinder.
Für die Schülerinnen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie die Führung des Kreises übernehmen oder auf den Präsidenten und Helfer hören. Im Kreis werden der Tagesplan und die Dienste vorgelesen und nach der Pause eventuelle Konflikte besprochen. Die Loswerde-Runde am Morgen ist für die Kinder besonders wichtig, hier erzählen oder zeigen die Schülerinnen Dinge, die ihnen wichtig sind, und es findet oft ein Austausch innerhalb der Gruppe statt. Die LehrerInnen stellen ihre Angebote für den anschließenden Block vor, und auch die Kinder sind eingeladen, als Experten eigene Angebote anzubieten.
Einmal in der Woche findet der Gruppenrat statt, in dem es Raum für schriftliche Beschwerden gibt. Sie werden im Kreis besprochen und es wird anschließend gemeinsam eine Lösung erarbeitet. Auch Änderungsvorschläge und Wünsche für den Unterricht können in dem Gruppenrat eingebracht werden. Neuerungen werden demokratisch von der Gruppe abgestimmt, wodurch die Kinder von Anfang an erleben, dass sie im Schulgeschehen mitwirken können. Anschließend wird der neue Beschluss vom Helfer protokolliert.
„Dann ist der Kreis jetzt aufgeschlossen, 10 Minuten Frühstückspause!“. Der Kreis ist zu Ende und es darf gefrühstückt werden, bevor es mit der Übungszeit losgeht und die Kinder sich mit ihrem Arbeitsmaterial an die Tische verteilen.
Die älteren Kinder sind den jüngeren Kindern als Paten zugeteilt. So bekommen die neuen Kinder besonders in den ersten Wochen eine intensive Begleitung und werden schnell in die Gruppe integriert. In bestimmten Lernsituationen arbeiten Paten mit ihren Patenkindern zusammen, um ein gutes Miteinander zu unterstützen und das Helfen und Weitergeben von Wissen zu etablieren.
In der Regel bleibt jedes Kind drei Jahre in der U-Gruppe, durchlebt dabei unterschiedliche Rollen und wächst zunehmend zu einem Experten heran.
Jeder ist in unterschiedlichen Situationen mal Experte, egal ob kleiner, größer, älter oder jünger. So unterstützen und kultivieren wir, dass sich Kinder gegenseitig behilflich sind und miteinander und voneinander lernen.
„Oh nein, ist etwa schon Pause? Ich möchte aber gerne weiter schreiben“ sagt Noemi, die gerade eifrig an ihrer freien Geschichte schreibt. Die Pausen stehen für Erwachsenen-freie Zeit und es bleibt den Kinder überlassen, was sie entdecken, erleben, lernen und spielen möchten.
Der Gruppenraum bietet sich weiterhin als Lern-und Ruheraum an. Im Zwickel, dem Ver-bindungsraum von U1 und U2, gibt es eine Lese- und eine Bauecke mit vielen Bauklötzen.
Das Schulgelände bietet vielfältige Möglichkeit für die Kinder. Neben dem Bolz- und Basketballplatz gibt es Spielgeräte und Schaukeln, einen Sandhügel, eine Wasserpumpe, einen Schulgarten und das Wildgelände mit Bach.
Bei Fragen und Problemen steht den Schülerinnen das Lehrerzimmer immer offen.

JAHRGANGSMISCHUNG

An der Freien Comenius Schule werden immer drei Jahrgangsstufen in einer Gruppe zusammen-gefasst. So arbeiten Kinder von der ersten bis zur dritten Jahrgangsstufe in den beiden U-Gruppen (Unterstufe) zusammen, vierter bis sechster Jahrgang mischt sich in den beiden M-Gruppen (Mittelstufe), vom siebten bis neunten Jahr befinden sich die Jugendlichen in den O-Gruppen (Oberstufe) und das Abschlussjahr wird in der A-Gruppe (Abschlussklasse) verbracht. Background Beim jahrgangsübergreifenden Lernen wird den Kindern die Möglichkeit geboten, nach ihrem eigenen Lerntempo in ihrem aktuellen Lernstand entspannt zu arbeiten. Weder Zeit- noch Lerndruck spielen hierbei eine Rolle, sodass eine Arbeitsatmosphäre entsteht, in der Kinder gerne und ausdauernd an einem Thema arbeiten können. Die Auseinandersetzung damit beruht also auf eigenem Interesse und beinhaltet so eine hohe Motivation zum Lernen. Zudem findet innerhalb der drei Jahre, die sich ein Kind in einer Stammgruppe befindet, eine massive soziale Veränderung statt. Das Kind wächst vom Kleinen, vom neuangekommenen Gruppenmitglied, zum großen, erfahrenen Schüler/ Schülerin heran, dem es möglich ist, anderen zu helfen und sie zu unterstützen. Die Schüler / Schülerinnen innerhalb einer Stammgruppe verhalten sich so wie Lehrlinge, Gesellen und Meister.
Dabei wird durch den Stammgruppenwechsel nach drei Jahren jeder Meister wieder zum Lehrling. Ein gegenseitiges Miteinander und voneinander Lernen ist hierbei aus der Struktur heraus selbstverständlich impliziert.
In der U
Während der Übungszeit in den U-Gruppen, die von montags bis freitags im ersten Block stattfindet, erhalten die Kinder Arbeitsmaterialien, die für eine innere Differenzierung sorgen.
So ist es möglich, dass z.B. ein Kind der zweiten Jahrgangsstufe während der Rechenzeit an einem mathematischen Thema arbeitet, dass bereits für die dritte Jahrgangsstufe vorgesehen ist, während es in der Schreibzeit mit Fördermaterialien unterstützt werden muss.
Die Themenarbeit, die zumeist im zweiten Block – von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr – stattfindet, ermöglicht es, in Gruppen interessante Vorträge, Plakate, Büchlein, Modelle etc. zu erarbeiten.
Hierbei bilden sich selbstverständlich Arbeitsgruppen, in denen sich Kinder unterschiedlicher Jahrgangsstufen zusammen finden und wo es ihnen möglich wird, sich auf ihrem eigenen Arbeitsniveau in die Gruppe einzubringen.
Der Lehrer, / die Lehrerin, unterstützt das Kind in seinem Lernfortschritt, motiviert es in seiner Arbeit, fördert Talente und bietet Förderunterricht bei Lernschwierigkeiten an.

U, EIN AKTUELLES THEMA

„Zuflucht gesucht“
Flüchtlingsproblematik kindgerecht behandelt.
„Ich glaube, ich schau mal zuhause, welches Spielzeug ich nicht mehr brauche und spende das dann den Kindern“ oder „der arme Ali, der konnte ja seine Mama und seinen Papa gar nicht mit hierher nehmen“, sind nicht die einzigen einfühlsamen Kommentare der U-Kinder als Reaktion auf die traurigen und zugleich hoffnungsvollen Geschichten von Flüchtlingskindern, die innerhalb des Themas „Zuflucht gesucht“ thematisiert wurden.
So erfuhren die Kinder durch kurze Zeichentrickfilme unterlegt mit der ins Deutsche über-setzten Originalerzählung von Flüchtlingskindern und Jugendlichen aus sieben verschiedenen Ländern. Dabei offenbarten sich auch die Probleme, welche es in anderen Teilen der Erde gibt. Somit schließlich die die Beweggründe, warum so viele Menschen ihr Land verlassen, um zu uns nach Deutschland zu kommen.
Sie hörten dabei von Religionskonflikten, Kriegen, Hungersnöten und der Unterdrückung von Minderheiten. Oder von den oft gefährlichen und beschwerlichen Reisen der Kinder von ihrem Ursprungsland bis nach Europa.
All dies Dinge, die viele Fragen bei den Kindern aufwarfen und zu interessanten und emotionalen Gesprächen führten.
Anschließend erhielten die Kinder den Auftrag, entweder in Worten oder in Bildern, die Filmszenen einzufangen, in denen das Flüchtlingskind traurig und in denen es glücklich war.
So sensibilisiert für die eigene Begegnung mit Flüchtlingskindern ging es für einige zum „Dinner in Bunt“.
Dies war eine Veranstaltung im Herzen Darmstadts, bei der tausende Darmstädter Bürgern und alte und neue Flüchtlinge gemeinsam ein riesiges Beisammensein bei Essen und Trinken feierten.
Hier konnte man sehr gut beobachten, wie Erfahrungen und Diskussionen während der Schulzeit die Kinder sensibilisiert hatten und wie offen und interessiert sie daraufhin auf die Menschen zugingen.
„Die hatten alle eine sehr schwere Zeit. Aber jetzt in Deutschland kann es ihnen endlich gut gehen. Dafür brauchen sie aber Freunde, um zu spielen und ganz viel Hilfe zum Beispiel mit der Sprache“, so das einheitliche Resümee der U-Kinder.
So kinderleicht kann es also sein, den Menschen aus anderen Ländern ein sicheres Zuhause und ein gutes Gefühl zu geben.

DIE GRUPPENFAHRT IN DER U

Die Gruppenfahrten an der FCS finden jährlich in einem Feriendorf statt. Lange Jahre war das Ziel Kröckelbach im Odenwald, seit 2015 geht es nach Gedern im Vogelsberg. Das Zusammenleben in den Ferienhäusern und die Angebote, die unter einem bestimmten Motto stattfinden, machen die Woche kurzweilig und interessant.
So war`s 2015
Angekommen in Gedern, bezogen alle die ihnen zugewiesenen Häuser und Zimmer. Danach trafen wir uns im Kreis. Ein musikalischer Lehrer hatte bereits vorgearbeitet und uns die erste Strophe und den Refrain des Gedernsongs vorgespielt, begleitet von einem musikalischen Vater.
Das wurde der Hit der Woche, an dem alle fleißig Strophen bastelten und den wir täglich mehrmals im Kreis sangen. Das Wetter spielte mit und so konnten wir bereits am ersten Tag in den Gederner See zum Baden gehen. Dabei waren für die Kinder die Wasserspielsachen auf dem See wie das schwimmende Trampolin besonders attraktiv.
Die Erwachsenen erfreuten sich an dem Gedenkstein: Elvis Presley verweilte einst auch gerne am Gederner See!
Die Grenzen, die am ersten Tag mit allen Kindern beim Grenzgang abgelaufen worden waren, wurden ohne Probleme die ganze Woche über von allen eingehalten. Am ersten Abend gingen viele zur Nachtwanderung mit, andere organisierten Spieleabende. Danach fiel das Einschlafen meist nicht mehr schwer.
Die Lehrerangebote zu unserem Thema Natur-forscher wurden täglich unterschiedlich stark angenommen. Manche streiften auch lange durchs Gelände oder spielten Fußball.
Im Wald entstanden in dieser Woche Wichtel-häuser, auf dem Weg nach Gedern wurden Entdeckungen am Wegesrand gemacht, Säckchen wurden mit Lavendel gefüllt und zugenäht, mit Becherlupen und Bestimmungsbüchern Tier- und Pflanzenwelt erkundet, Naturmobiles gebaut, Holunderpfannkuchen gebacken, das Feriendorf samt See auf Bettücher gemalt.
Außerdem hatten wir auch die Mal-, Holz- und Nähwerkstatt im Gepäck, die von den Kindern genutzt werden konnten.
Das Wetter spielte mit, sodass wir am Mittwoch noch einmal ausgiebig im Gederner See baden und viel Spaß haben konnten . Am Abend gab es Stockbrot am Lagerfeuer mit Gitarrensongs.
Dass es Donnerstagvormittag dann mal regnete, war gar nicht mehr so schlimm. Der Brötchen-bringdienst funktionierte auch mit Regenschirmen. Die Kinder konnten sich alle gut miteinander in den Häusern beschäftigen. Flaschendrehen, Kinder-kassetten anhören und Tanzen bei peppiger Musik waren genauso interessant wie das Durchstreifen des Geländes in Regenkleidung.
Das Wetter spielte mit und die Sonne kam rechtzeitig zum Spielefest heraus. Alle Kinder schnappten also nachmittags Brezeln an wackelnden Schnüren in schwindelerregender Höhe, tauchten mit Mund und Nase tief in eine Wasserschüssel um in einen Apfel zu beißen, nicht ohne gleich darauf das nasse Gesicht in Mehl zu tauchen um ein Gummibärchen an Land zu ziehen.
Die Ergebnisse waren entzückend! Nach dem Waschen konnten sich die Kinder ihre Gesichter, Arme und Beine wunderbar schminken und verzieren lassen.
Es wurde Golf mit einer Riesenkugel und selbstgebautem Golfschläger gespielt und waghalsig auf Dosen um Hindernisse herum gelaufen.
Das ganze endete in einem Ritterkampf mit Luftballons. Für das Lanzenstechen wurde die Luftballons nicht nur mit Luft, sondern auch mit Mehl oder Wasser gefüllt.
Alle hatten einen Riesenspaß. Und viele Treffer! Am Freitagmorgen gab es einen letzten Brötchen-dienst, eifrige helfende Eltern, die in aller Herrgottsfrühe angereist waren und eingespielte Hausteams, die einen reibungslosen Ablauf des Einpackens und Verladens möglich machten. Wir kommen gerne wieder an den Gederner See!

Hier die Verlinkungen zu allen Gruppenbeiträgen:

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